TomS

"Wie fünf Millionen weißer Rapper denkt TomS, er sei Eminems Bruder. Nur: Er könnte damit Recht haben." Nach einer unsympathischen musikalischen Früherziehung war es tatsächlich Eminem, der TomS wieder für die Musik gewann. The Eminem Show lief bei dem zehnjährigen TomS rauf und runter, noch bevor er auch nur ein Wort davon verstand. Den Flow aber verstand er. Und er verstand die Message. Wo andere nur Bitches und Autos sahen, sah er stattdessen den Weg, sich ausdrücken. Für sich selbst und für die, die an die Stimme glauben würden. Zum ersten Mal live am Mikrofon war TomS bei der Cypher in der Offenburger Hip-Hop-Keimzelle Kessel, die er regelmäßig besuchte. In den Freestyles feilte er an seinem Style. Im Kessel in Offenburg war er gemeinsam mit Rap-Partner Salocin im Jahr 2016 auch zum ersten Mal mit einem Part auf einem Mixtape zu hören. Mit der Freiburger Band Phonotaktik, die er selbst mitgegründet hat, gab TomS seiner Musik ein paar Jahre später einen neuen Dreh. Die Battle-Rhymes rückten in den Hintergrund, in den Vordergrund traten Musikalität, Lyricism und Storytelling. Dinge, die er auch bei seinen Projekten mit Produzent PiT Beats feiert. TomS will seine Sicht teilen. Aber so, wie er alles tut: ohne zu belehren, ohne jemanden draufzustoßen und ohne Recht haben zu müssen. "Hip-Hop ist eine Welt ohne Lehrer und Cops." Was bei Phonotaktik nach Jazz, Soul und Funk klingt, klingt solo gern mal nach hartem, rhythmischem Trap. Für TomS kein Entweder Oder. "Wie meine Ohren braucht meine Zunge beide musikalischen Stile", sagt er.